Die besten Weine
für Weihnachten
Seinem Gaumen können Weinliebhaber vertrauen: Matthias Hilgering arbeitet in vierter Generation als Weinhändler in Dortmund. Der Experte empfiehlt im Mercedes-Benz Kundenmagazin drei perfekte Sorten für die Feiertage.
Gänsebraten, Rehrücken oder Filet vom Angus-Rind? Zur Weihnachtszeit verwöhnen wir unsere Gaumen stets mit besonderen Köstlichkeiten. Natürlich darf zum Festmenü auch ein harmonierender Wein nicht fehlen. Doch wie soll man den passenden Tropfen finden unter all den Rebsorten, Jahrgängen und Anbaugebieten? In Dortmund wird Wein-Laien und -Neulingen von Matthias Hilgering weitergeholfen. Der Inhaber des gleichnamigen Weinhauses stellt sich seit vielen Jahren in den Dienst des guten Geschmacks. Sein Motto: Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein!
Erschwinglich, edel, lecker
Es muss nicht die Sorte aus einer bestimmten Steillage oder der exklusive Grand Cru eines Châteaus in Bordeaux sein, um exzellenten Genuss zu erleben. Zum mehrgängigen Weihnachtsmenü empfiehlt Hilgering folgende feine Rotweine in der Preisklasse von 10 bis 20 Euro.

Die besten Jahrgänge in Europa
Frankreich
Italien
Frankreich, Italien, Deutschland
Frankreich, Deutschland
Ob 1891 ein besonders guter Jahrgang war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Gereift ist seitdem aber ein traditionsreicher Dortmunder Einzelhändler in bester Lage oder, wie der Weinkenner sagt, auf bestem Terroir: In vierter Generation steht das Weinhaus Hilgering am zentralen Westenhellweg für Weine erster Güte und Kundenservice mit Prädikat. Noch heute ziert die Unterschrift von Gründer Johann Heinrich Hilgering das Markenzeichen des Hauses. „Gestartet ist mein Urgroßvater mit 20 bis 30 Fässern von der Mosel, deren Inhalt hier vor Ort dann in Flaschen umgefüllt wurde“, erzählt Hilgering. Damals wurde getrunken, was verfügbar war. Heute, wo alles verfügbar ist, wird getrunken, was die Kunden kennen oder was Kenner empfehlen. Und genau auf dieser persönlichen Beratung basiert der langjährige Erfolg des Geschäfts – auch in Zeiten des Online-Handels.
Weinprobe als Speed-Dating
Ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit von Hilgering und seinen Mitarbeitern besteht folglich darin, den Markt zu sondieren und eine qualitativ hochwertige Auslese für die Kunden zu treffen. Das bedeutet: probieren, probieren, probieren. Dazu besucht der Weinexperte unter anderem Messen im In- und Ausland. „Das klingt nach einem großen Spaß, nach Bordeaux zu fahren, um Wein zu testen. Aber das ist eher Akkordarbeit. Wenn wir im April dort die Weingüter besuchen, müssen wir in wenigen Stunden bis zu 150 Weine probieren und einschätzen. Es ist wie ein Speed-Dating für Wein und unglaublich stressig“, so der Kenner: „Das stellt die Sensorik auf eine harte Probe. Aber es trainiert sie auch.“

Die Mühe lohnt. Auf die feinjustierten Geschmacksknospen von Hilgering können sich die Kunden verlassen. Auf den Markennamen natürlich auch: Seit über zehn Jahren kooperiert das Weinhaus mit vertrauenswürdigen Winzern. Gemeinsam bringen sie eigene Hausweine heraus. Riesling aus der Pfalz, Grauburgunder aus Baden sowie ein Sauvignon Blanc und ein Spätburgunder aus Rheinhessen gehören zur „Edition Hilgering“, gut zu erkennen an den plakativen Etiketten. Ein „Italiener“ soll auch bald folgen. Die Weine sind sortentypisch ausgebaut, trocken, aber mit feiner Restsüße. „Wir wollen mit der Kollektion einen gehobenen Standard bieten, den die Kunden unbesehen kaufen können“, sagt Hilgering, der besonderen Fokus auf Qualität legt. Vor einigen Monaten gab es zum Beispiel einen Anbieterwechsel beim Grauburgunder. „Da geht es auch nicht um zehn Cent mehr oder weniger. Es geht um die Qualität, die wir unseren Kunden unter unserem Namen bieten möchten.“
Von Aligoté bis Zinfandel
Neben den Hausweinen hat das Weinhaus noch rund 900 weitere Weine im Sortiment – meist aus Deutschland und Europa. „Früher hatten wir auch Überseeprodukte aus Australien, Südafrika, Kalifornien oder Chile. Aber wir haben in Europa inzwischen so eine enorme Vielfalt, da müssen wir keinen Wein mehr über Tausende Kilometer importieren“, sagt der umweltbewusste Händler. Bestes Beispiel sei die Trendrebe Sauvignon Blanc, die noch vor wenigen Jahren kaum in Deutschland zu finden gewesen sei. „Inzwischen sind viele Weinberge umgestockt und die Qualitäten so zuverlässig, dass man jeden Jahrgang kaufen kann.“ Hilgering selbst schwört übrigens auf Amarone, einen Valpolicella, der fast schon aus Rosinen gekeltert wird. „Durch die Trocknung der Trauben wird der Rote sehr kraftvoll und intensiv.“ Solche Schätzchen lagern zusammen mit den Grand-Cru-Weinen aus Bordeaux in den klimatisierten Kellerräumen. Dort produziert der Geschäftsmann auch eigene Spirituosen nach teilweise jahrzehntealten geheimen Rezepturen. „Unser Kräuterlikör Westenpörter stammt noch von meinem Urgroßvater“, sagt Hilgering. Das Alter hat ihm nicht geschadet. Scheinbar war 1891 doch ein guter Jahrgang.

